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Es werden Posts vom Juni, 2020 angezeigt.

Stammtisch-Vorurteile

Das Objekt demonstriert einerseits die leichte Verfügbarkeit von Vorurteilen und macht sie andererseits lächerlich durch ihre Austauschbarkeit. Ich montiere die Schilder 1992 auf einer Blümchentapete und präsentierte sie zunächst in der eigenen Gaststätte in Düsseldorf mit viel Publikumsverkehr und „Stammtischen“. Später stand sie bei uns im Schaufenster und jeder konnte die Schilder nach seinen Vorstellungen tauschen.  Die Idee war, viele solcher Objekte in Kindergärten, Schulen, Universitäten usw. aufzustellen und durch die aktive Beschäftigung mit den Objekten intensivere Diskussionen zu ermöglichen. Es gab kein Interesse. Auch als ich vor meiner Auswanderung das Objekt überall anbot, war die Resonanz Null. Heute befindet sich das Objekt im Archiv des Düsseldorfer Stadtmuseums. Vorurteilen sind Urteile über Personen, Gruppen oder Sachverhalte, ohne die zur Verfügung stehenden Fakten bewusst oder aus Bequemlichkeit zu verwenden. Wenn sich V

Sprache und Sex

Sprache ist nicht nur Träger von Information, sondern auch Ausdruck einer Haltung, eines Bewusstseins. Was für ein Bewusstsein von Sexualität hat eine Gesellschaft, die fast ausschließlich a bwertende und gewalttätige Ausdrücke benutzt für das angeblich „Schönste und Beglückendste, das Menschen miteinander erleben können“? Düsseldorf, Luegallee u.a., 1983 Kann man annehmen, dass Männer es gern tun und AUCH Frauen es sehr gern haben, gerammelt, gebumst, gebohrt, gehämmert oder gestopft zu werden, wenn sie keine wohlklingenderen, zärtlicheren, mit angenehmeren Assoziationen verbundenen Verben finden? Gibt es also keine „männliche“ Sex-Sprache, die sich von einer „weiblichen“ Sex-Sprache unterscheidet, weil sich diese nie entwickelt hat? Einer der bekanntesten Susualforscher, Prof. Volkmar Sigusch, konstatierte zur Emanzipation der Frau:  "Galopp-Gerittene wurden zu Galopp-Reiterinnen." Der Anthropologe, Psychoanalytiker, Sexualforscher und Hochschul

SIGHTSEEING

Zukunft "Sightseeing"? Bilder von gestern und heute. Manchem war der Massentourismus zu viel. Verständlich. Mancher ist jetzt traurig, mehr oder weniger allein zu sein. Verständlich. Düsseldorf: Kunsthalle, Ausstellungseröffnung "Nachbarschaft", Mai 1976 Düsseldorf: Kunsthalle, Ausstellungseröffnung "Singular/Plural", Juli 2018   Düsseldorf: Kunsthalle/Grabbeplatz, Foto 2012, aber so sieht es 2020 aus... Ob Menschen in der Zukunft wieder dicht gedrängt zu Ausstellungseröffnungen, Kirchen, Tempeln und anderen kulturellen "Hotspots" gehen können, ist abzuwarten. Kultur war und ist sowieso nur für eine Minderheit interessant (in Deutschland etwa 7% der Bevölkerung). Touristen in Bangkok am Eingang Wat Po / Königspalast, 2018 Touristen in Korat, Tempel Wat Luang Koh Tho. 2020 Berlin, Brandenburger Tor Juli 2018 Berlin, Brandenburger Tor, Mai 2020 Aber eins ist klar: Jede Reduz