Sprache ist nicht nur Träger von Information, sondern auch Ausdruck einer Haltung, eines Bewusstseins.
Was für ein Bewusstsein von Sexualität hat eine Gesellschaft, die fast ausschließlich abwertende und gewalttätige Ausdrücke benutzt für das angeblich „Schönste und Beglückendste, das Menschen miteinander erleben können“?
Düsseldorf, Luegallee u.a., 1983 |
Kann man annehmen, dass Männer es gern tun und AUCH Frauen es sehr gern haben, gerammelt, gebumst, gebohrt, gehämmert oder gestopft zu werden, wenn sie keine wohlklingenderen, zärtlicheren, mit angenehmeren Assoziationen verbundenen Verben finden?
Gibt es also keine „männliche“ Sex-Sprache, die sich von einer „weiblichen“ Sex-Sprache unterscheidet, weil sich diese nie entwickelt hat?
Einer der bekanntesten Susualforscher, Prof. Volkmar Sigusch, konstatierte zur Emanzipation der Frau:
"Galopp-Gerittene wurden zu Galopp-Reiterinnen."
Der Anthropologe, Psychoanalytiker, Sexualforscher und Hochschullehrer Ernest Bornemann sammelte Ausdrücke für „koitierten“ (Sex im Volksmund, Thesaurus 1971, Kapitel 26/25). In meinem Buch „Denkanschläge“ veröffentlichte ich an Seite 71 nur einen kleinen Teil:
Da kann sich jede(r) aussuchen, was persönlich passend ist.
Für die an Stammtischen oder Steintischen diskutierenden hat sowieso alles beim Alten zu bleiben. Da wird über meine Fragen nur gelacht und nicht nur mit Bier angestoßen.
Manfred Spies
Mittwoch, 17.6.2020
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