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Marlene Dietrich



Manche Künstler besitzen im kollektiven Gedächtnis der Menschen eine so gewaltige Strahlkraft, dass ihr Tod zu einem unfassbaren Ereignis wird. Als die deutsche Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich am 6. Mai 1992 in Paris einsam und abgeschottet von der Außenwelt starb, hinterließ sie weltweit nicht nur tiefe Trauer, sondern wurde zu einem Mythos.

«Der Rückzug war der Preis, ein hoher Preis, den sie dafür zahlte, ihr perfektes Bild nicht zu beschädigen», sagt Eva Gesine Baur, Autorin der gerade erschienenen Dietrich-Biografie «Einsame Klasse». «Sie dachte, sie sei nichts wert, als sie nicht mehr das Idol war, zu dem sie sich gemacht hatte - auch äußerlich.» Die Filmdiva - Inbegriff lasziver Weiblichkeit und kühler Verführung - sei trotz vieler Freunde und noch mehr Liebhabern ein einsamer Mensch gewesen.
«Von außen betrachtet würde sie keiner für einsam halten, schon gar nicht, was Männer angeht. Im Besitz ihrer Tochter Maria Riva befindet sich eine Art Daily Reminder, in dem sie laut ihrem Enkel Peter Riva bis zu drei Liebhaber pro Tag aufgelistet hat», sagt die Biografin. Aber: «Niemand ist einsamer als ein extrem polygamer Mensch. Das Gefühl, einsam zu sein, erwächst auch aus dem Gefühl, unverstanden zu sein. Marlene war ihr ganzes Leben zutiefst verunsichert und von Selbstzweifeln geplagt», sagt die Autorin.

In einem Alter, in dem andere für immer abtreten, beginnt Marlene Dietrich eine zweite Bühnenkarriere. Sie bleibt Zeit ihres Lebens die unangepasste Persönlichkeit, die sich Vereinnahmungen entzieht und ein modernes, selbstbestimmtes Leben führt. Trotzdem empfindet die umschwärmte Diva bis zuletzt tiefe Einsamkeit. 



In meiner Filme-Sammlung befinden sich eine ganze Reihe der wichtigsten und schönsten Filme mit Marlene Dietrich. Heute werde ich mir keinen anschauen. Das fände ich kitschig. 
Sicher werden die meisten Zeitungen und auch die Fernsehsender den 25. Todestag von Marlene Dietrich würdigen. Das ist okay und man kann noch einmal etwas über sie erfahren. Mir reichen Erinnerungen, auch an die wunderbaren Männer, denen die Dietrich ihren Ruhm zu verdanken hat: Josef von Sternberg, Friedrich Holländer, Fritz Lang, Billy Wilder, Alfred Hitchcock, Orson Welles u.a..

Manfred Spies, 6.Mai 2017


(für diesen Text habe ich Zitate aus mdr und Thüringer Allgemeine benutzt)

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