Der „CLUB OF ROME“ veröffentlichte 1972 eine Studie, in der Untersuchungen von fünf Tendenzen mit globaler Wirkung vorgestellt wurden: Industrialisierung, Bevölkerungswachstum, Unterernährung, Ausbeutung von Rohstoff-Reserven und Zerstörung von Lebensraum.
Fast alles wurde beleuchtet und vor fast allem wurde gewarnt. Aber keiner las oder hörte zu oder stoppte die Entwicklungen, unter denen wir heute leiden. In Deutschland wurden Bürger, die nicht nur diese Studie „Die Grenzen, des Wachstums“ gelesen hatten, sondern vor Klimaveränderungen warnten und ein fundamentales Umdenken forderten, als „grüne Öko-Spinner“ verspottet.
Inzwischen stehen Klimaschutz und eine neue Energiepolitik in allen Parteiprogrammen, aber Grundsätzliches ändert sich nicht.
Wissenschaftler warnen seit Jahren. Aber die Politiker hören lieber auf die Lobbyisten und schauen lieber auf die Wähler und entscheiden danach, was man denen zumuten kann, ohne die Macht und die Pfründe zu verlieren. Der Gegenwartszug rast dem Abgrund entgegen, als ob es ein Morgen nicht gäbe.
Junge und sehr junge Menschen, um deren Zukunft es tatsächlich geht, demonstrieren auf den Straßen und werden auf das Übelste in den Medien, aber besonders in den Netzwerken beschimpft.
Warum werden den Politikern Lügen und Untätigkeit vorgeworfen?
Die erste weltweite Klimakonferenz nach dem Bericht von 1972 fand vom 3. bis 13. Juni 1992 in Rio de Janeiro statt. Es wurde vom „Erdgipfel“ gesprochen. 100.000 Vertreter aus 178 Ländern verabschiedeten Vorschläge. Aber man merkte sofort, dass Veränderungen weder der Industrie noch den Bürgern zu vermitteln waren. Niemand schien in den Brunnen gefallen zu sein, man stand an seinem Rand und soff weiter Champagner.
Es folgten UN—Klimagipfel mit den gleichen Teilnehmern: 1995 in Berlin, 1997 in Kyoto mit rechtsverbindlichen Verpflichtung, die aber erst15 Jahren verabschiedet wurden. Man könnte über so etwas lachen, wenn es nicht so ernst wäre. Weitere 24 UN-Klimagipfel folgten dem ersten in Mailand, Bali, Kopenhagen, Doha, Lima und Paris und anderen sehr schönen Orten. Sie firmierten alle nummeriert unter COP, was heisst, „Conference of Parties“.Das Wort „Climate“ kam in dem Titel gar nicht vor! Auch ein Witz.
Bei der letzten UN-Klimakonferenz vom 2. bis 13. Dezember 2019 in Madrid kam man unter dem sehr verräterischen Motto zusammen: „Zeit zu handeln!“ Gab man zu, bei den früheren Treffen an zum Teil schönen und exotischen Orten nur gefuttert, gesoffen und geklönt und nicht gehandelt zu haben?
Es scheint so. Spannender und gruseliger als alle „tatort“-Folgen sind die Klima-Dokumentationen über Erderwärmung, steigende Meeresspiegel, Stürme und Fluten in bisher nicht dagewesener Dichte und Stärke, millionenweise Klimaflüchtlinge usw. usw , die auf allen öffentlichen TV-Sendern zu sehen sind.
Flucht wegen Klima |
Überschwemmungen in Korat, TH |
Keine "normale" Erscheinung. die Umweltkatastrophen häufen sich |
Von den Diskussionen in Talk-Runden und Zweiergesprächen wie bei PRECHT will ich gar nicht schwärmen: Die allgemeine Devise scheint heute zu sein, „wo lange geredet wird, laufe ich weg.“
Okay, aber vor der Zukunft kann man nicht weglaufen. Allenfalls die Alten können sie ignorieren und sagen. „Ich hab schon gelebt.“
Und selbst wenn die Menschen alle fossilen Brennereien stoppen würden, gibt es weiter Waldbrände. Eisschmelze an den Polen und das Auftauen des Permafrostes. Das ist nicht zu stoppen.
Aber die Industrieländer wollen gar nicht stoppen und es sind weltweit über 1400 (!!) NEUE Kohlekraftwerke geplant und im Bau. Und die zigmillionen Menschen z.B, in China wollen reisen und die Flugzeuge werden nicht mit Sonnenenergie durch den Himmel bewegt.
Auch ich, der Autor dieses Beitrags, habe mit 80 schon gelebt. Und ich bin froh, so alt zu sein, denn ich bin recht hoffnungslos. Meine Hoffnungslosigkeit bezieht sich auf die Zustände, unter denen die Menschen in der Zukunft leben sollen. Diese Zustände, gegen die vor allem die jungen Menschen auf die Straßen gehen, halte ich für unumkehrbar. (s.o. die nie konsequent eingehaltenen Vereinbarungen) Deshalb habe ich wenig oder keine Hoffnung. Die bisherigen Generationen, also wir alle, die wir älter sind und alles gewusst haben, hätten radikaler sein müssen, hätten die Politiker viel früher treten müssen.
Und diese ältere Generation will natürlich nichts von den Jungen gesagt bekommen und beschimpft und verunglimpft sie als "bekloppte Gretas". Das kennen wir. Das Mitläufertum, das man später verdrängte, gab es immer.
Jeder, der nach 1933 heiratete, bekam "Mein Kampf" geschenkt. Alle haben Nachrichten gehört und die Reden teilweise mit Begeisterung beklatscht. Daran wollte später keiner erinnert werden. Ja, ja, bei uns werden die verhaftet, die auf den Dreck hinweisen, nicht die Verursacher. Und heute will niemand daran erinnert werden, dass wir den ganzen Konsum, der die Zerstörungen beflügelt, gerne mitgemacht haben. Wir alle mehr oder weniger.
Wenn der Spaßquatscher Dieter Nuhr über FFF herzieht und seiner Tochter die Heizung abdreht und sie auffordert, den Hamster mit Raddrehen alternative Energie erzeugen zu lassen, hechelt er an der Tatsache vorbei, dass seine Tochter nichts gegen Energie hat. Aber er als Millionär hätte schon längst eine Solaranlage auf seinem Dach installieren können.
Ich sehe und wir alle sehen bei deinen jungen Leuten, dass sie nicht dumm sind und zu Blicken in die Zukunft fähig sind. Aber WIR übersehen zu oft. dass diese Blicke ANGSTVOLL sind. Wenn wir nicht die Augen verschließen, müssten wir auch Angst um unsere Kinder und Enkel haben und mit ihnen demonstrieren.
Manfred Spies, 22.4.2021
Precht: Ist die Erde noch zu retten?
https://www.youtube.com/watch?v=kXaKMYrK86w
größte Umweltverschmutzer
https://rp-online.de/politik/ausland/die-zehn-weltgroessten-klima-suender_iid-23665251#7
Tagesspiegel
https://digitalpresent.tagesspiegel.de/die-groessten-umweltverschmutzer-der-welt
statista pro kopf
statista gesamt
Ökostrom aktuell
https://www.oekostrom-aktuell.de/ranking-das-sind-die-groessten-klimasuender-der-welt-1857/
Sterben durch Umweltverschmutzung
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